Treppenförmiger Steifporling Oxyporus populinus

Im Winter haben die Pilze an Holz oder Totholz Hochsaison. Ob es Porlinge sind wie der Zunderschwamm oder der Rotrandige Baumschwamm, gallertähnliche Pilze wie der Goldgelbe Zitterling oder Rindenpilze, die tote Äste flächig überziehen. Für Hobbypilzler (-Mykologen) sind dies interessante Pilzarten, für sie gibt es also das ganze Jahr Pilze . Am 29. Dezember 2020 entdeckte ich auf dem Hornberger Schlossberg einen Porling am Stamm einer ungefähr 70 Jahre alten Rosskastanie. Er besaß mehrere kleine Hüte übereinander, die treppenförmig angeordnet waren. Die weißlich-hellgelben Hüte hatten eine filzige Oberfläche und auf der Unterseite kleine Poren, ein gutes Kennzeichen für Porlinge. Das Fleisch war weich und hatte goldgelbe Tropfen. Der Pilz war noch im Jugendstadium und hatte ein Ausmaß von insgesamt knapp 20 cm.
Die mikroskopische Untersuchung mit runden Sporen und Elementen mit Kristallschopf ergab, dass es sich um den treppenförmigen Steifporling Oxyporus populinus handelte, keine allzu häufige Art.
Inzwischen sind die Hüte hart geworden und machen ihrem Namen „Steifporling“ alle Ehre. Der Porling ist ein Weißfäule-Erreger an Laubbäumen wie Rosskastanie, Ahorn, Birke, Pappel, Buche und vielen anderen Laubbäumen. Weißfäule-Erreger zersetzen das Lignin im Holz, Braunfäule-Erreger hingegen die Zellulose.
Autorin: Karin Pätzold