Ortsgruppe Mittleres Kinzigtal

„Hexenbutter“ oder Gemeiner Drüsling Exidia glandulosa

Der Gemeine Drüsling oder die im Volksmund genannte „Hexenbutter“ ist wie andere Gallertpilze der Familie Tremellaceae im Schwarzwald recht häufig an totem Laubholz zu finden, sowohl an Strünken als auch an am Boden liegenden Ästen. Besonders in Feuchtperioden wie Herbst und Winter kann man diesen attraktiven Pilz antreffen: Die Fruchtkörper der „Hexenbutter“ haften fest an den Ästen oder Strünken. Der Pilz ist braun-schwarz und in frischem Zustand glänzend. Die Oberfläche ist wellig, polsterförmig und mit kleinen Drüsen-Wärzchen ausgestattet, die man nur bei Vergrößerung mit der Lupe sieht. Die einzelnen Fruchtkörper sind dicht aneinander gereiht und können zusammen eine Ausdehnung von bis zu 30 cm erreichen. Das Fleisch ist gallertartig weich und flutschig. Bei Trockenheit schrumpft der ganze Pilz ein und bildet auf dem Substrat nur noch eine dünne schwarze Haut ohne jeglichen Glanz.

Weitere heimische Gallertpilze sind der Goldgelbe Zitterling Tremella mesenterica auf totem Laubholz, der Rote Gallerttrichter Tremiscus helvelloides auf basischen Böden, der Kreisel-Drüsling Exidia recisa an Pappel- oder Erlen-Ästen und der Parasitische Zitterling  Tremella simplex auf der leuchtend orangenen Mehlscheibe Aleurodiscus amorphus an Weißtannen-Ästen. Alle Gallertpilze haben, mikroskopisch betrachtet, ein charakteristisches Merkmal gemeinsam: einen kugeligen bis birnenförmigen, längs septierten Sporenständer im Gegensatz zu anderen Ständerpilzen.

Autorin: Karin Pätzold

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