Ortsgruppe Mittleres Kinzigtal
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Sumpfhaubenpilz Mitrula paludosa – Pilz des Jahres 2023

Der Sumpf-Haubenpilz ist ein leuchtend orangener Pilz, den man auf moorigen Stellen, an feuchten Waldrändern oder entlang von Bachläufen findet, stets ohne landwirtschaftliche Einflüsse. In höheren Lagen wächst er im Juni, in tieferen Lagen schon Mitte Mai. Er lebt gerne auf toten pflanzlichen Abfällen in flachen Gewässern.

Die keuligen Fruchtkörper haben einen dottergelben bis orangenen Kopfteil, der sich vom weißen Stiel deutlich abgrenzt. Die kleinen Fruchtkörper sind nicht größer als 2 – 4 cm. Sie sind nicht gelatinös, wie man vermuten könnte, sondern brüchig.  Er wächst stets gesellig in mehreren Exemplaren und seine Nahrung bezieht er aus vermodernden Blättern, Nadeln, Zweigen und Zapfen stets auf saurem Boden. Seine Sporen werden in Schläuchen produziert, deswegen gehört er, wie die Morcheln und Lorcheln, zu den Schlauchpilzen.

Bemerkenswert ist, dass die Gattung Sumpfhaubenpilz Mitrula in Europa nur eine einzige Art enthält,

das macht ihn einzigartig. In diesem Jahr bekam er eine besondere Anerkennung: Er wurde von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) zum Pilz des Jahres 2023 gekürt.

In den Mittelgebirgen wie Schwarzwald, Bayerischer Wald und Harz ist er kein seltener Pilz, kalkreiche Gebiete meidet er gern.

Am gleichen Standort leben auch das Tentakelkeulchen Vibrissea und Kreislinge Cudoniela.

Ähnliche Pilze sind der dottergelbe Spateling Spathularia flavida, ein seltener Pilz, oder das grüngelbe Gallertkäppchen Leotia lubrica. Der Sumpfhaubenpilz ist kein Speisepilz, auch nicht der seltene Spateling. Die Gallertkäppchen sind aber, nach neusten Erkenntnissen, giftig.


Autorin: Karin Pätzold

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