Ortsgruppe Mittleres Kinzigtal

Blutroter Borstenscheibling Hymenochaete cruenta

Farbenprächtiger Pilz: Blutroter Borstenscheibling Hymenochaete cruenta

Der Winter ist die Jahreszeit, in der an Totholz zahlreiche Pilze in verschiedenen Farben zu finden sind.  Man spricht von Rindenpilzen in großer Vielfalt, die sich flächig über das Holz verschiedener Baumarten ziehen. Einer der Attraktivsten ist der Blutrote Borstenscheibling Hymenochaete cruenta an Weißtannenästen oder -Stämmen. Er ist bei uns im Schwarzwald an Weißtanne zu Hause. Fündig wird man, wenn man mit dem Fernglas alte Weißtannen nach toten Ästen absucht, dann sieht man an der Unterseite der Äste die blutroten Flecken. Das Phänomen, dass Pilze in der Luft fruktifizieren, nennt man „Aeromycophyt“. Wenn man Glück hat, findet man einen Ast mit dem schönen blutroten Pilz auch auf dem Boden liegen. Dort verliert er nach und nach seine rote Farbe. Betrachtet man seine Oberfläche mit der Lupe, dann versteht man, warum er  „Borstenscheibling“ heißt: man erkennt zahlreiche braune Borsten, sogenannte Setae. Alle Arten Borstenscheiblinge, wie auch der Tabakbraune Borstenscheibling Hymenochaete tabacina, haben solche Setae.

Auch bei Porlingen wie den Feuerschwämmen (Phellinus) mit ihrer samtigen Oberfläche und den Schillerporlinge (Inonotus) findet man solche Borsten. Deshalb werden alle drei Gattungen in der Familie Borstenscheiblingsartige Hymenochaetaceae zusammengefasst.


Autorin: Karin Pätzold

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