Ortsgruppe Mittleres Kinzigtal

Gemeiner Violettporling Trichaptum abietinum

Der Gemeine Violettporling ist im Schwarzwald der häufigste Porling an Nadelhölzern. Er fehlt in keinem Fichten-, Kiefern- oder Tannenwald und siedelt sich an gefällten Stämmen an. Zusammen mit dem Blutenden Schichtpilz Stereum sanguinolentum ist er charakteristisch für die Erst-Pilzbesiedlung (Initialphase) an lagernden Nadelholzstämmen. Der Pilz ist ganzjährig. Im frischen Stadium hat er aufrechte, halbkreisförmige, violette Hütchen mit kleinen Poren. Der Rest des Pilzes zieht sich flächig über den Stamm. Im Alter verliert der Pilz seine violette Farbe und wird bräunlich. Die Porenwände können zuletzt zerreißen und Zähnchen bilden. Typische mikroskopische Merkmale sind zuckerhutartige  Elemente mit Kristallschopf, sogenannte Zystiden.

Vorjährige Fruchtkörper können im Frühling am Rand weiterwachsen. Der Gemeine Violettporling gehört wie der Blutende Schichtpilz zu den holzzersetzenden Pilzen, die das Holz wieder zu Waldboden umwandeln.


Autorin: Karin Pätzold

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