Ortsgruppe Mittleres Kinzigtal

Blauer Rindenpilz Terana caerulea

 (Karin Pätzold)

Der Blaue Rindenpilz Terana caerulea war als südliche Art aus dem Mittelmeerraum lange selten und vor allem in den südlichen Rheinauen bei Freiburg auf Laubholz zu finden. Im Schwarzwald wurde er 1981 zwischen Hausach und Wolfach an Holunder auf 280 m ü. NN von dem verstorbenen Pilzsachverständigen Friedbert Neef, Wolfach entdeckt. Der Fund war damals eine Sensation. Inzwischen ist er im Schwarzwald dank der Klimaerwärmung auf einer Höhe von 650 m ü NN nachgewiesen. Er wächst auf Totholz hauptsächlich an Esche, Haselnuss, Hainbuche, Eiche und Holunder. Er überzieht tote Äste oder Stämme auf einer Länge von 20 bis 100 cm. Der Pilz auf dem Foto wuchs auf Haselnuss und breitete sich ca. einen Meter aus. In jungem Stadium ist er dunkelblau und wächst mit weißem Flaum in rundlichen Flecken, die später zusammenwachsen. Im Reifestadium erhält er die leuchtend indigoblaue Farbe. Ein einmaliger Anblick! Die Fruchtkörperoberfläche ist samtartig, uneben und höckerig. Im Alter verblasst der Pilz und wird hart und krustig. Der blaue Rindenpilz hat eine saprobiontische Lebensweise, das heißt er zersetzt das Holz, auf dem er wächst. Er gehört mit anderen Gattungen der Rindenpilze in die Verwandtschaft der Porlinge. Vom Spätherbst bis ins Frühjahr haben die Rindenpilze bei ausreichender Feuchtigkeit Hochsaison. Sie wachsen hauptsächlich auf Totholz-Ästen. Man sieht sie in weißen, gelben, rosa, orangenen aber auch roten Bezügen auf dem Totholz. Eine genaue Bestimmung ermöglicht oft nur die Mikroskopie, die so manche Überraschung bereithält. Den auffälligen blauen Rindenpilz erkennt man aber ohne Zweifel auch makroskopisch.

Autorin: Karin Pätzold

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