Ortsgruppe Mittleres Kinzigtal

Schönfußröhrling Caloboletus calopus

 (Karin Pätzold / Karin Pätzold)

Der Schönfußröhrling gehört verwandtschaftlich zu den Dickröhrlingen (Boletales). Er ist in den  montanen Lagen des Schwarzwaldes ab Juli häufig anzutreffen. Dickröhrlinge sind kräftige Pilze mit großem Hut und  bauchigem Stiel. Der Schönfußröhrling hat einen 5 – 25 cm breiten, lehmbraunen Hut; darunter befindet sich die Röhrenschicht mit den Vermehrungsorganen, den sogenannten Sporen. Die Röhrenschicht ist jung gelb, im Alter olivfarben. Auf Druck blaut der Pilz, zu erkennen an den blauen Flecken. Der Stiel ist auch bei ihm meist bauchig, an der Stiel-Spitze gelb und nach unten  wunderschön purpurrot. Typisch ist die Netzzeichnung, die die meisten Dickröhrlinge haben. Beim Schönfußröhrling ist sie rot-braun. Das Fleisch besitzt eine weißlich hellgelbe Farbe. Der Geschmack des Pilzes ist bitter und er ist leicht giftig. Zum Anschauen ist er jedoch ein schöner, stattlicher Pilz, deswegen wird er auch „Schönfuß“ – Röhrling genannt. Ein ebenfalls bitterer Pilz unter den Röhrlingen ist der Gallenröhrling, der oft mit dem Fichtensteinpilz verwechselt wird.

Alle Dickröhrlinge sind Mykorrhiza-Pilze. Sie leben in Symbiose mit Fichten und Buchen. Verwechslungspilze des Schönfußröhrlings sind bei oberflächlicher Betrachtung der Fichtensteinpilz (Boletus edulis), der Flockenstielige Hexen-Röhrling (Neoboletus luridiformis) und der Satanspilz (Rubroboletus satanas). Letzterer wächst nicht auf saurem Boden wie der Schönfußröhrling, sondern auf basischem Boden wie Muschelkalk oder Jura. Der Satansröhrling ist ein äußerst seltener Pilz, der bei alten, mächtigen Buchen zu finden ist. Er hat eine gedrungene Statur, eine rote Röhrenschicht und riecht Aas- artig. Sein Gift ruft heftige Magen-Darm- Beschwerden hervor.

Dickröhrlinge wie die verschiedenen Steinpilzarten (Fichten-, Sommer- und Kiefernsteinpilze) sind  zum Sammeln gute „Anfänger“- Pilze. Unter den Röhrlingen gibt es ohnehin keine lebensgefährlich giftigen Pilze. Es sei denn, man isst zu alte, verdorbene Pilze. Dann kann das eine Lebensmittelvergiftung zur Folge haben und die ist mit starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen verbunden.

Autorin: Karin Pätzold

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