Ortsgruppe Mittleres Kinzigtal

Goldgelber Zitterling Tremella mesenterica

Goldgelber Zitterling Tremella mesenterica

Der Goldgelbe Zitterling ist im Schwarzwald kein seltener Pilz an totem Laubholz. Er kann das ganze Jahr hindurch vorkommen, ist aber meistens in feuchten Perioden wie im milden Winter bis Frühjahr anzutreffen. Seinen Namen hat er von seiner gallertartigen Konsistenz, die bei Berührung hin und her wabbelt. Der Fruchtkörper ist im frischen Zustand hirnartig gewunden, später unregelmäßig büschelig faltig, aus mehreren verbogenen Lappen bestehend. Er ist mit seiner goldgelben Farbe ein auffallend schöner Pilz.

Das Exemplar auf dem Foto wurde am 12. Januar bei unseren milden Wintertemperaturen auf einem toten Birkenstamm gefunden. Er kann aber auch an Haselnuss, Buche, Esche, Eiche oder Hainbuche vorkommen.

Die gallertartige Konsistenz haben auch noch andere Pilze. Dazu gehört der Zitterzahn Pseudohydnum gelatinosum mit seinen Zähnchen an der Unterseite.. Er wächst an vermorschten Nadelholzstümpfen von Sommer bis Herbst. Bekannt ist auch der Rote Gallerttrichterling Guepinia helvelloides auf kalkhaltigen Böden. Man findet ihn von Sommer bis Herbst auf schattigen feuchten Wegen auf der Erde, jedoch meistens in Verbindung mit vergrabenem, morschen Holz.

Am bekanntesten ist jedoch das Judasohr Auricularia auricula-judae an abgestorbenen Teilen von schwarzem Holunder, Hasel oder Ahorn. Er gleicht von seiner Form einem menschlichen Ohr, daher der Name. Eine verwandte Art vom Judasohr mit Namen Chinesische Morchel Mu-Err ist in der chinesischen Küche beliebt. Er wird mir seiner knorpeligen Konsistenz gerne von Asiaten in Streifen geschnitten zusammen mit Gemüse angerichtet. Er gilt sogar als Vitalpilz. Der deutsche Name „Morchel“ ist irreführend und hat mit unseren Morcheln in der Rheinebene keinerlei Verwandtschaft.

All diesen Gallertpilzen gemeinsam ist, dass sie nach dem Eintrocknen bei Feuchtigkeit wieder ihre alte Form erhalten, sollten sie nicht vorher von Waldtieren gefressen worden sein.


Autorin: Karin Pätzold

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