Ortsgruppe Mittleres Kinzigtal

Gallenröhrling Tylopilus felleus

Der Gallenröhrling oder Bitterling Tylopilus felleus wächst im Moment zahlreich in unseren heimischen Wäldern. Er gehört zur Familie der Dickröhrlinge Boletaceae, die nach neusten Erkenntnissen aus 25 Gattungen und an die 80 Arten besteht. Der Gallenröhrling ist die einzige Art in der Gattung Tylopilus. Dieser Name kommt aus dem Griechischen, „Tylo“ heißt „Kissen“, „Pilus“ Kappe und „felleus“ gallebitter. Bei den Dickröhrlingen ist meistens nur der Fichtensteinpilz Boletus edulis, der Maronenröhrling Imleria badia oder der Flockenstielige Hexenröhrling Neoboletus luridiformis bekannt. Den Gallenröhrling kennen die Einheimischen weniger. Im Schwarzwald wächst der attraktive Schönfußröhrling Caloboletus calopus, der ebenfalls bitter schmeckt, wesentlich häufiger.
Der Gallenröhrling erscheint von Juni bis Oktober als Mykorrhiza-Pilz in Symbiose mit Nadel- aber auch Laubbäumen auf sauren Böden. Er hat einen hellbraunen Hut, jung weiße Röhren unter dem Hut, die gerne unter dem Hutrand hervorquellen. Diese verfärben sich im Alter rosa. Der Stiel ist schmutzig braun-oliv mit einer braunen Netzzeichnung. Das Sporenpulver ist rosa.
Bei den Speisepilzsammlern wird der Gallenröhrling im jungem Stadium oft für einen Fichtensteinpilz gehalten. Der Fichtensteinpilz hat jung ebenfalls weiße Röhren, die im Alter im Gegensatz zum Gallenröhrling grün werden, die Netz-Zeichnung hingegen ist weiß. Das sind die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale der beiden Pilze. Der Gallenröhrling ist bereits beim Lecken am Pilz, was nur unter Aufsicht eines Pilzsachverständigen bei Röhrlingen erlaubt ist, gallebitter und würde bei Zubereitung ein ganzes Pilzgericht verderben.

Autorin: Karin Pätzold

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