Österreichischer Kelchbecherling Sarcoscypha austriaca
(Karin Pätzold
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Karin Pätzold)
Der Österreichische Kelchbecherling Saroscypha austriaca ist mit seinen leuchtenden Farben ein außergewöhnlich schöner Frühjahrsbote. Der Hut ist kugelig bis pokalförmig später schüsselförmig. Die Innenseite ist durch den Farbstoff Karotin auffällig rot gefärbt. Dort befindet sich die Fruchtschicht (Hymenium), wo die Sporen in Schläuchen heranreifen. Der Pilz gehört wie die Morcheln und Lorcheln zu den Schlauchpilzen. Die Außenseite ist elfenbeinfarben und flaumig behaart. Der 3 mm lange Stiel wurzelt in einem toten Laubholz - Ast, meistens von Weide, Erle oder Ahorn, denn er gehört zu den Pilzen, die Holz zersetzen. Das Fleisch ist wachsartig und weiß. Die Fruchtkörper haben weder Geschmack noch Geruch. Die Gattung Kelchbecherlinge Sarcoscypha kennt noch zwei weitere Arten: Den Scharlachroten Kelchbecherling Sarcoscypha coccinea, der nur auf Kalkboden wächst und den Scharlachroten Linden-Kelchbecherling Sarcoscypha jurana. Dieser wächst ebenfalls auf Kalk, bevorzugt dennoch Lindenästchen als Substrat. Letzterer erscheint gern etwas früher und kann sich schon unter einer Schneedecke verbergen. Laut Berichten beginnt das Fruchtkörperwachstum der Pilze bereits im Spätherbst. Die eigentliche Reife erfolgt im März/April. Alle Arten benötigen feuchte, schluchtenartige Biotope, z. B. Bachufer. Da sie sich alle drei sehr ähnlich sehen, erhält man eine exakte Artenbestimmung nur durch die Mikroskopie. Alle drei Arten sind wegen ihrer Seltenheit, Rote Liste 2 und 3, zu schonen.
Autorin: Karin Pätzold