Purpurroter Hautkopf Cortinarius purpureus
Der purpurrote Hautkopf Cortinarius purpureus ist ein seltener Hautkopf mit wunderschönen Farben, der in diesem Jahr Ende Oktober zu finden war. Die ca. 20 Arten Hautköpfe gibt es mit leuchtend rötlichen, gelblichen, grünen und zimtfarbenen Lamellen und enthalten Farbstoffe, mit denen man Naturtextilien färben kann. Der Purpurrote Hautkopf wächst gesellig im Moos an Hängen in Laub- und Nadelwäldern auf saurem Boden Der Hut ist rostbraun, jung halbkugelig, feinfilzig und im Alter flach, wellig verbogen. Die Lamellen sind purpurrot, der Stiel ist gelb und wunderschön vom roten Haarschleier überzogen. Davon unterscheidet er sich vom blutblättrigen Hautkopf Cortinarius semisanguineus, dessen Stiel ein goldgelbes Velum besitzt. Das Fleisch ist rötlich-ocker, der Geruch stark Rettich-artig. Die Hautköpfe Dermocybe gehören zu der umfangreichen Gattung der Haarschleierlinge Cortinarius mit vielen Untergattungen und europaweit 1000 Arten. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die Lamellen im jungen Stadium von einem spinnwebartigen Gewebe, Haarschleier, bedeckt sind. Speisepilze sind nur wenige Arten darunter. Seit über 40 Jahren gibt es eine europäische Gesellschaft Association Journées européennes du Cortinaire (J. E. C.), die sich mit dieser Gattung beschäftigt, jedes Jahr eine Tagung in einem anderen europäischen Land durchführt und eine Zeitschrift herausgibt. Sie wurde in Frankreich 1983 von René Charles Azéma gegründet und von Walter Pätzold 1996 wieder gegründet und als Präsident von 1996 – 2004 geleitet. Ihm war der europäische Gedanke, wie Azéma, von großer Bedeutung. In Hornberg fand die Tagung 1992 und 1996 statt. Hornberg ist also in ganz Europa ein Begriff. In diesem Jahr war die Tagung in Quarten am Walensee, Schweiz mit Mykologen aus Ungarn, Norwegen, Niederlande, Frankreich, Italien, Deutschland und der Schweiz. Die Gesellschaft hat Mitglieder aus 17 europäischen Staaten und der USA.
Autorin: Karin Pätzold