Ockerrötlicher Resupinatstacheling Steccherinum ochraceum
Bei kühlem und feuchtem Winterwetter haben die Rindenpilz-Verwandte Corticiaceae Hochkonjunktur. Sie wachsen in unterschiedlichen Farben auf Totholz, ob weiß, gelb, orange, hell-ocker, rot oder blau. Die Oberflächen Struktur ist auch unterschiedlich, sie reicht von glatt oder wellig, manche haben Poren, Borsten oder Stacheln. Man entdeckt wunderschöne Arten an toten Ästen wie z. B. den Ockerrötlichen Resupinatstacheling Stecherinum ochraceum. Der deutsche Name klingt etwas umständlich, aber beschreibt die Art korrekt. Der kleine Pilz überzieht mehrere Zentimeter tote Laubholzäste, die sich zur Zeit unter dem feuchten, toten Laub verbergen. Im jungen Stadium ist der Pilz weiß bis hell gelb. Erst später entwickelt sich sein leuchtend orangener Farbton und die Stacheln werden größer. Der fransige Rand hebt sich von der kräftigen Farbe wunderbar weiß ab. Auf den Ästen erscheint er aufliegend (resupinat), an Stämmen kann er auch Hütchen bilden. Beide Wachstumsarten sind von zäher Konsistenz. Bei oberflächlicher Betrachtung könnte der Pilz auch für den schönfarbigen Resupinatporling Junghunia nitida gehalten werden, der unter dem Mikroskop ähnliche Strukturen aufweist. Auf der Unterseite des Resupinatporlings entdeckt man jedoch kleine Poren statt Stacheln. Von der Gattung Resupinatstachelinge gibt es noch weitere sechs Arten wie den Gefransten Resupinatstacheling Steccherinum fimbriatum, dessen Oberfläche nicht stachelig sondern höckerig, feinwarzig daherkommt. Bei den Rindenpilz-Verwandten gibt es unendlich viele Arten, die ganze Bände der Pilz-Literatur füllen. Wenn diese Pilze auch eher etwas für Spezialisten sind, so zersetzen sie alle das Totholz und bereichern somit den Waldboden.
Autorin: Karin Pätzold